„Bewegte Kita“

Pädagogischer Fachtag in Weinheim zeigt, wie Bewegung Körper und Geist stärkt

„Bewegte Kita – Gesundheit von Kindern und Fachkräften im Alltag stärken“ lautete das Motto des diesjährigen pädagogischen Fachtags der Stadt Weinheim, der am 4. November 2025 im NH Hotel stattfand. Eingeladen waren pädagogische Fachkräfte und Auszubildende der städtischen Kindertageseinrichtungen, um sich über die Bedeutung von Bewegung für Entwicklung, Gesundheit und pädagogische Praxis auszutauschen.Zu Beginn begrüßte Carmen Harmand, Leiterin des Amts für Bildung und Sport, die Teilnehmenden. Sie machte deutlich, dass Bewegung weit mehr bedeute als reines Rennen oder Toben; sie sei Motor für Entwicklung, Gesundheit und Lebensfreude. Der pädagogische Fachtag biete Gelegenheit, sowohl fachlich-theoretische Impulse als auch praktische Umsetzungsmöglichkeiten kennenzulernen, die Kinder und Fachkräfte gleichermaßen stärken könnten.Im Anschluss richtete Oberbürgermeister Manuel Just sein Grußwort an das Publikum. Er betonte die Bedeutung der frühkindlichen Bildungsarbeit in Weinheim und verwies auf die Fortschritte, die im Rahmen des Personalentwicklungs- und Bindungskonzepts #KitaKraft erzielt wurden. Trotz der derzeit angespannten kommunalen Haushaltslage sei es gelungen, Verbesserungen in den Kitas umzusetzen, darunter eine erweiterte Leitungsfreistellung und ein ausgebauter Springerpool. Gleichzeitig machte Just deutlich, dass künftige Einsparungen notwendig seien. Dennoch hob er die zentrale Rolle der Kitas als Lebens- und Lernorte hervor, in denen Bewegung fest im Alltag verankert werden müsse. Bewegung sei Grundlage kindlicher Lernprozesse und fördere Motorik, Sprache, soziale Kompetenzen und Selbstregulation. „Bewegung ist Nahrung für Körper, Geist und Seele“, so Just. Es folgte der Vortragsteil am Vormittag: Prof. Dr. Bernhard Kalicki vom Deutschen Jugendinstitut München widmete sich der Frage, wie gesundes Aufwachsen und Arbeiten in der Kindertageseinrichtung gelingen kann. Danach beleuchtete Prof. Dr. Sven Schneider von der Universität Heidelberg die vielfältige Wirkung von Bewegung auf körperliche, psychische und soziale Entwicklungsprozesse. Beide Experten verdeutlichten, dass Bewegung weit mehr sei als körperliche Aktivität; sie bilde einen entscheidenden Motor für Lernen und Teilhabe.Nach einer gemeinsamen Mittagsphase leitete Ergotherapeutin und Trainerin Tina Maier mit einer aktivierenden Bewegungseinheit in den Praxisteil über. In insgesamt 19 Workshops konnten Pädagog*innen und Auszubildende vielfältige Einblicke und Anregungen für den Kita-Alltag gewinnen. Sie fanden teilweise im NH Hotel, teilweise im Hector Sportcentrum der TSG Weinheim statt. Die Themen reichten von bewegtem Lernen und psychomotorischen Angeboten über Body’n brain und frühkindliche Reflexe bis hin zu Yoga, Pilates, Energy Dance und neurozentriertem Rückentraining. Zahlreiche Angebote zeigten, wie sich Bewegung niedrigschwellig in bestehende Abläufe integrieren lässt, etwa über bewegte Morgenkreise und Übergänge, Bewegungslandschaften oder Parcours.Unterstützt wurde der Fachtag durch externe Referentinnen und Referenten, darunter Tanja Finken (Turngemeinde Hanau), Nicole Haßlinger (Sportwissenschaftlerin), Sonja Unseld (psychomotorische Bewegungstherapie) sowie zahlreiche qualifizierte Trainerinnen der TSG Weinheim, die das sportpraktische Programm fachlich begleiteten und besondere praktische Impulse einbrachten.Am Ende des Tages nahmen die Teilnehmenden zahlreiche wertvolle Impulse und neue Ideen für ihre Arbeit mit Kindern mit. Ebenso rückte die Bedeutung von Bewegung für das Wohlbefinden der Fachkräfte in den Mittelpunkt. Viele Rückmeldungen machten deutlich, dass der Fachtag nicht nur neues Wissen vermittelte, sondern vor allem die Freude an Bewegung stärkte und Möglichkeiten aufzeigte, diese dauerhaft in den Alltag der Kindertageseinrichtungen zu integrieren.