Nicht „hätte, könnte, sollte“

Prof. Dr. Rudolf Large ist als Vorsitzender des Deutschen Roten Kreuzes in Weinheim durchaus ein Mann mit Sinn für Literatur. Daher zitiert der Rotkreuzler, der auch Stadtrat ist, bei der Blutspenderehrung gerne den Dichterfürsten Goethe. In Faust I lässt er den Dr. Faust sagen: „Am Anfang war die Tat.“
 

Das, so Large, sei auch ein Motto der vielfachen und ausgezeichneten Blutspender. Denn bei ihnen heiße es nicht „hätte, sollte oder könnte“, sondern: „einfach machen“. Das traf auf die Schar von Menschen zu, die jetzt vom DRK und der Stadt mit Ehrennadeln und Urkunden ausgezeichnet wurden. „Sie haben durch Ihre Blutspende einen tatkräftigen und sehr persönlichen Beitrag zur Humanität geleistet“, bescheinigte der DRK-Ortsvorsitzende.
„Sie alle sind für mich ein menschliches Vorbild für gelebte Solidarität und Nächstenliebe.“ So bescheinigte es Oberbürgermeister Manuel Just in seiner Ansprache an die Geehrten. Der OB verwies darauf, dass sich Blutspenden als Akt der Lebensrettung eben nicht durch Technik automatisieren oder ersetzen lässt. Just: „Das Spenden von Blut bleibt somit ein Geschenk von Mensch zu Mensch – ehrlich, körperlich – und ganz unmittelbar.“ Und vielleicht mache gerade das den humanitären Wert aus: „Dass wir uns für einen Moment bewusst werden, wie sehr wir aufeinander angewiesen sind.“
Stadt und DRK zeichneten fünf Personen für zehnmaliges Spenden aus, drei für 25 Mal, drei für 50 Mal sowie eine Person für 75 Mal – Michael Seeger gehörte zu den Geehrten, die ihre Auszeichnung im Rathaus persönlich entgegennahmen, ebenso wie Günter Rotter für 25 Mal, David Kunerth und Patrick Zöller für jeweils 50 Mal. Weitere Geehrte sind: Mareike Finger, Nadja Grittmann, Luca Gumb, Qusi Saed-Aldeen, Tobias Schumacher (jeweils zehn Spenden), Anna Böhm, Dirk Röske (25) sowie Constanze Klump (50).
Rudolf Large konnte aus den rund 350 Spenden, die von den Geehrten gemeinsam geleistet wurden, eindrucksvoll zusammenrechnen: „Damit haben etwa 1000 Menschen in Notsituationen geholfen, einigen von ihnen auch das Leben gerettet.“