550 Jahre Grube Marie

Vortragsreihe der Arbeitsgemeinschaft Altbergbau Odenwald

In diesem Jahr feiert die „Grube Marie“ in Weinheim-Hohensachsen, die sich seit 2008 als Besucherbergwerk großer Beliebtheit erfreut, ihre 550-jährige urkundliche Ersterwähnung. Aufgrund seiner geologischen und kulturgeschichtlichen Bedeutung wurde die Grube Marie 2017 durch den UNESCO Global Geopark Bergstraße-Odenwald als „Geotop des Jahres“ ausgezeichnet. Der Blei- und Silberbergbau im Bergbaurevier Hohensachsen – Großsachsen reicht gesichert bis in das 13. Jahrhundert zurück, doch sind die Abbauorte dieser Zeit noch Gegenstand montanarchäologischer Untersuchungen der Arbeitsgemeinschaft Altbergbau Odenwald. Aus Anlass des 550-jährigen Jubiläums der Grube Marie veranstaltet die AG Altbergbau Odewald gemeinsam mit der Stadt Weinheim/Verwaltungsstelle Hohensachsen und dem Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald nach dem Ende der diesjährigen Besuchersaison ab November eine Vortragsreihe rund um geologische und bergbauliche Themen in der Region.
Die Vorträge finden jeweils um 19.00 Uhr im Foyer der Mehrzweckhalle in Hohensachsen (Lessingstraße 27) statt. Eine Teilnahme ist kostenfrei, die AG Altbergbau Odenwald freut sich jedoch über eine Spende zum Erhalt und weiteren Ausbau der Besuchergrube.
 
Vortrag 1: Freitag, 8. November, 19.00 Uhr im Foyer der Mehrzweckhalle Hohensachsen
 
Diplom-Geologe Jochen Babist ist Mitglied der AG Altbergbau Odenwald und Leiter des Fachbereiches Geowissenschaften im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald. In einer reich bebilderten Reise durch die Erdgeschichte erläutert er die Zeiträume und Prozesse, die in über 500 Millionen Jahren zur Bildung der Odenwälder Gesteine und zur Entstehung der heutigen Landschaftsformen geführt haben. So steht beispielsweise die Bildung der Bergsträßer Buntmetallerze, die unter anderem in der Grube Marie gewonnen wurden, in Verbindung mit dem Auseinanderbrechen des Großkontinents „Pangäa“ und der – viel späteren – Absenkung des Oberrheingrabens. Der Vortrag wird auch weiteren Fragen auf den Grund gehen, woher beispielsweise der rote Buntsandstein seine Farbe erhalten hat, oder welche Verbindung zwischen dem uralten Wachenberg-Vulkan dem Quarzporphyr von Schriesheim und Dossenheim besteht.
 
Vortrag 2: Montag, 18. November, 19.00 Uhr Uhr im Foyer der Mehrzweckhalle

Das Gezähe des Bergmanns im Wandel der Zeit

Als „Gezähe“ bezeichnet der Bergmann sein Werkzeug, mit dem er Stollen und Schächte in den Berg vortreibt und Erze aus dem stehenden Fels hereingewinnt. Die Geschichte des Bergbaus begann noch vor der Verwendung von Metallen in der Steinzeit. Damals suchten die Menschen bereits Lagerstätten mit den für die Herstellung von Werkzeugen geeigneten Gesteinen auf. Für den Abbau selbst verwendeten sie wiederum Steinwerkzeuge. In der Bronze- und Eisenzeit fanden im Bergbau Metallwerkzeuge und das „Feuersetzen“ Anwendung, ebenso in der Antike und im Mittelalter. In der frühen Neuzeit kam mit dem „Schießen“ (Sprengvortrieb) eine neue Technik auf, die einen deutlich schnelleren Abbau ermöglichte. Diplom-Geologe Jochen Babist, Mitglied der AG Altbergbau Odenwald, stellt in seinem Vortrag einen Querschnitt durch die Entwicklung der Bergbauwerkzeuge bis zur Industrialisierung vor und zeigt dabei, wie sich mit dem Wandel der Technik auch die Art des Bergbaus und die Größe der Bergwerke änderte. Er nimmt die Besucherinnen und Besucher mit auf eine Zeitreise durch die Jahrtausende und präsentiert, was man aus den Werkzeugspuren über die Mühen der Rohstoffgewinnung vergangener Generationen lernen kann.



Vortrag 3: Montag, 2. Dezember, 19.00 Uhr im Foyer der Mehrzweckhalle Hohensachsen

Bilderreise in die nicht öffentlich zugänglichen Bereiche der Grube Marie

Seit 2008 ist der obere Bereich – die „Tagstollensohle“ der Grube Marie als Besucherbereich erschlossen und vielen Besucherinnen und Besuchern bereits aus eigener Anschauung bekannt. Dabei ist der tiefere Bereich – die sogenannte „Tiefsohle“ mit der „Wasserlösung“ deutlich größer, kann jedoch derzeit aus Sicherheitsgründen nicht präsentiert werden. Seit Juli 2021 arbeitet die AG Altbergbau Odenwald an der Sicherung des Wasserlösungsstollens, der bald wieder zur Bewetterung (Belüftung) und Entwässerung der Tiefsohle dienen soll. Dr. Markus Gnirß stellt in seinem Vortrag diese derzeit nicht zugänglichen Bereiche in eindrucksvollen Fotos vor und berichtet über die laufenden ehrenamtlichen Arbeiten in der Grube. Dr. Gnirß ist Mitglied der AG Altbergbau Odenwald und beschäftigt sich mit Techniken zur dreidimensionalen Erfassung von Stollen, Schächten und Werkzeugspuren.
 
 
 

Vortrag 4: Montag, 13. Januar 2025, 19.00 Uhr im Foyer der Mehrzweckhalle Hohensachsen


Geschichte des Buntmetallerzbergbaus an der badischen Bergstraße

Jochen Babist, Mitglied der AG Altbergbau Odenwald, referiert in seinem Vortrag über die geschichtlichen Hintergründe des Buntmetallerzbergbaus an der badischen Bergstraße. In den vergangenen Jahren hat sich die AG nicht nur mit den archäologischen Hinterlassenschaften des Bergbaus rund um Großsachsen und Hohensachsen beschäftigt, sondern auch Archivmaterial gesichtet, das vor allem den Zeitraum ab dem 18. Jahrhundert umfasst. Aus beiden Quellen ergibt sich ein lebendiges, und allzu oft sehr menschliches Bild der wirtschaftlichen Bemühungen, der Entbehrungen, der Hoffnungen und der Rückschläge, die mit dem eigentlich niemals rentablen Bergbau in den armen Lagerstätten verbunden waren.
 

(Erstellt am 30. September 2024)

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