Das Ende beginnt an einer Zelle

Weinheimer Literaturfestival: Beststeller-Autor Jan Beck liest am 5. Oktober im Weinheimer Polizeirevier mit Ingrid Reidel und Arno Kerr
Eigentlich will man da gar nicht hin. Und wenn man nichts ausgefressen hat, kommt man dort auch gar nicht hin. Eigentlich. Aber während des Weinheimer Literaturfestivals vom 4. bis 8. Oktober ist alles anders. Da finden Autorenlesungen an besonderen Orten statt, zum Beispiel am Donnerstag, 5. Oktober um 19 Uhr im Weinheimer Polizeirevier am Bahnhof mit den Spiegel-Beststeller-Autor Jan Beck (und am Freitag, 6. Oktober mit Ingrid Noll). Jan Beck, 1975 geboren, ist das Pseudonym eines erfolgreichen deutschsprachigen Autors. Bevor er sich dem Schreiben widmete, arbeitete er als Jurist. Seine Thriller „Das Spiel“, „Die Nacht“ und „Die Spur“ – die seine Leser tief in die Abgründe der menschlichen Seele blicken lassen – standen wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste. Er liest in Weinheim aus seinem aktuellen Krimi: „Das Ende - Dein letzter Tag ist gekommen.“ Darum geht es: Eine verstörte Frau steht an einer der meistbefahrenen Straßen Kölns. Sie macht einen Schritt in den fließenden Verkehr und ist augenblicklich tot. Zur gleichen Zeit taucht im Internet ein Livestream auf, der einen Mann in seinem Wohnzimmer zeigt. Er ahnt nicht, dass er gefilmt wird. Vor laufender Kamera wird er ermordet, und jeder kann dabei zusehen. Menschen, die scheinbar nichts miteinander verbindet, sterben vor den Augen der Welt. Europols Topermittler Inga Björk und Christian Brand sollen dem grausamen Spektakel ein Ende bereiten. Dabei gibt es nur ein Problem: die neue Chefetage von Europol, die ihre beiden Star-Ermittler öffentlichkeitswirksam inszenieren will.
Vor Beck lesen zwei weitere Krimiautoren „im Knast“: Arno Kerr aus seinem Buch „Karger Schatten“. Darin entdeckt ein Spaziergänger den merkwürdig verkrümmten Körper eines toten, jungen Afrikaners im Botanischen Garten. Die Polizei findet keine Spuren und der Gerichtsmediziner steht vor einem Rätsel. Das Team um Hauptkommissar Friedrich von Coes beginnt in einem Geflecht aus afrikanischen Mythen, einem unheimlichen Mörder und einem blutigen finanziellen Hintergrund zu ermitteln. Arno Kerr ist das Pseudonym des in München lebenden Verlegers, Schristellers und Fotografen Thomas Michael Glaw. Die Weinheimer Autorin Ingrid Reidel liest aus ihrem Buch „Grüner Türke“. Darum geht es: Als Lisa an einem Abend ihre Lieblingspizzeria betritt, steht ihr der Sinn eigentlich nur nach einem warmen Essen. Stattdessen wird sie von dem Wirt in die Küche gezogen, in der eine Abhöranlage installiert ist. Ingrid Reidel ist Erzieherin und hat viele Jahre mit Kindern gearbeitet. Sie schreibt überwiegend Krimikurzgeschichten und humoristische Shortstories. Sie war im Finale der „Art Expierience“ in Baden bei Wien und gewann den „Deutschen Kurzkrimipreis“. Gesamtdauer etwa zwei Stunden. Eintritt: 15 Euro ermäßigt: 12 Euro Karten über Reservix und die üblichen Vorverkaufsstellen.
Das 1. Weinheimer Literaturfestival bieten m Donnerstag, 5. Oktober und Freitag, 6. Oktober, rund ein Dutzend Lesungen an besonderen Orten sowie eine große Buchmesse in der Stadthalle am 7. und 8. Oktober in der Stadthalle. Komplettes Programm auf www.literaturfestival-weinheim.de