Weinheim macht wieder Theater
Schauspiel, politisch oder unterhaltsam, Rock und Soul, Kammermusik der feinen Art, Kindertheater – das Weinheimer Kulturbüro geht Ende September in die zweite Halbzeit. Eine Neuheit macht den Auftakt, ein besonderes Anliegen des Weinheimer Theaterchefs Martin Grieb: Nämlich „Kultur vor Ort“.
Klaviertrio Lenzmond am 28. September
Erstmals reist „Weinheim macht Theater“ in einen Ortsteil, genauer in die Hohensachsener Mehrzweckhalle, am Samstag, 28. September. Das renommierte Klaviertrio Lenzmond, bestehend aus Isabel Steinbach (Violine), Dan T. Fahlbusch (Cello) und Wolfram Schmidt (Klavier), wird im Rahmen der Reihe „Kultur vor Ort“ ein Konzert geben. Das Ensemble, das seit 2011 in dieser klassischen Besetzung zusammen musiziert, ist bekannt für seine tiefgründigen Interpretationen der romantischen Klaviertrio-Literatur des 19. Jahrhunderts sowie für seine mitreißenden Darbietungen moderner Kompositionen.
Das Konzertprogramm umfasst Werke der großen Romantiker wie Franz Schubert, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Antonín Dvořák und Pjotr Iljitsch Tschaikowsky. Doch das Trio Lenzmond ist ebenso für seine Vielseitigkeit und Offenheit gegenüber moderner Musik bekannt. So werden auch Astor Piazzollas „Vier Jahreszeiten“ und Paul Schoenfelds „Café Music“ erklingen, die mit einer faszinierenden Mischung aus Tango, Klassik, Ragtime, Swing, Jazz und Hollywood-Glamour das Publikum begeistern. Tickets kosten zwischen 8 Euro und 22,50 Euro.
„Moby Dick“ am 11. Oktober
Das Ensemble Persona präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Scharoun Theater Wolfsburg am Freitag, den 11. Oktober um 20 Uhr in der Weinheimer Stadthalle das weltberühmte Theaterstück „Moby Dick“. Herman Melvilles weltberühmter Roman „Moby Dick“, inspiriert von der Poesie Shakespeares und der Archaik biblischer Texte, erzählt die epische Abenteuergeschichte des rachsüchtigen Captain Ahab und seiner erbitterten Jagd auf den legendären weißen Wal. Mit beeindruckenden Bildern und einer kraftvollen Inszenierung fängt das Ensemble Persona Melvilles visionäres Portrait unserer modernen Zivilisation ein und bringt es in einer packenden Theateradaption auf die Bühne. Das Publikum darf sich auf einen intensiven und emotionalen Theaterabend freuen, der die zeitlosen Themen des Romans eindrucksvoll zum Leben erweckt. Tickets ab 21 Euro.
Erstes Kammerkonzert am 18. Oktober
Am 18. Oktober startet Weinheim macht Theater dann in das Kammermusik-Programm für das Weinheim überregional geschätzt wird. Das Publikum erwartet ein musikalisches Highlight: Die international gefeierte Geigerin Liv Migdal gastiert gemeinsam mit der renommierten litauischen Pianistin Egle Staškuté im Rahmen der Kammerkonzertreihe am 18. Oktober um 20 Uhr in der Stadthalle.
Liv Migdal, die auf den bedeutendsten Konzertbühnen der Welt – von Melbourne über Berlin bis nach Shanghai und zuletzt auf Tournee in Seoul und Taipeh – begeistert, präsentiert ein faszinierendes Programm, das ganz im Zeichen der Hochromantik steht. Im Duo mit Egle Staškuté entfaltet sie einen musikalischen Bogen voller Brillanz, expressiver Tiefe und poetischer Schönheit.
Das Programm umfasst Meisterwerke von Komponisten, die eng miteinander im Leipziger Freundeskreis verbunden waren: Robert Schumann, die schwedische Komponistin Amanda Maier und der norwegische Komponist Edvard Grieg. Diese Werke, entstanden in einer Zeit des romantischen Rausches, zählen zu den Gipfelstücken der Kammermusik und versprechen einen Abend voller Intensität und emotionale Tiefe. Tickets ab 22,50 Euro.
„Danke für Nichts“ am 25. Oktober
Die Opernwerkstatt am Rhein bringt das provokative Theaterstück „Danke für Nichts“ am 25. Oktober, 20 Uhr, in die Stadthalle Weinheim. Das Stück wirft einen scharfsinnigen Blick auf die Generation Z, die am Ende des Alphabets – und möglicherweise auch am Ende der Menschheitsgeschichte – steht.
Die Generation Z blickt zurück auf ihre Großeltern, die der 68er-Bewegung angehörten, und auf ihre Eltern, die sich eher dem wirtschaftlichen Wachstum als gesellschaftlichem Wandel verschrieben haben. Während die 68er-Generation für Pazifismus, freie Liebe, antiautoritäre Erziehung und legalen Drogenkonsum kämpfte, haben ihre Eltern, die Babyboomer, diese Ideale oft hinter sich gelassen, um Karriere zu machen und von wirtschaftlichem Wachstum zu profitieren – ohne Rücksicht auf die Folgen ihres Konsumverhaltens.
„Danke für Nichts“ setzt sich kritisch mit den Konsequenzen dieser Entwicklungen auseinander und stellt die Frage, ob es nach der Generation Z noch weitere Generationen geben wird. Die Opernwerkstatt am Rhein bietet mit diesem Stück eine eindringliche und nachdenklich stimmende Auseinandersetzung mit den sozialen, ökologischen und ökonomischen Herausforderungen unserer Zeit. Tickets ab 26 Euro.
Tribute to Aretha Franklin am 15. November
Die Show „Respect – A Tribute to Aretha Franklin“ bringt den unvergleichlichen Spirit der unangefochtenen Queen of Soul am 15. November um 20 Uhr in der Stadthalle. Diese mitreißende Tribute-Show ist eine liebevolle Hommage an Aretha Franklin, die mit ihrer einzigartigen Stimme und kraftvollen Präsenz Musikgeschichte schrieb.
Aretha Franklin, die als erste Frau in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen wurde und mehrfach mit dem Grammy ausgezeichnet wurde, hinterließ ein Erbe, das die Musikbranche nachhaltig prägte. „Respect – A Tribute to Aretha Franklin“ zeichnet die wichtigsten Stationen ihrer glanzvollen Karriere nach und präsentiert einen repräsentativen Querschnitt ihres musikalischen Schaffens.
Die zehnköpfige Band, bestehend aus Schlagzeug, Percussion, Bass, Gitarre, Keyboard, Hammond-Orgel und einer kraftvollen Bläsersektion (Trompete, Tenor-, Alt- und Baritonsaxophon), sowie drei Backing- und fünf Leadvocals sorgen für den authentischen Sound der Zeit. Durch den Abend führt die talentierte Sängerin und Entertainerin Menoosha Susungi, die das Publikum mit ihrer mitreißenden Performance durch Aretha Franklins Leben und Karriere begleitet. Tickets ab 26 Euro.
Quatuor Voce am 22. November
Wieder Kammermusik: Das renommierte Quatuor Voce spielt am 22. November um 20 Uhr in der Stadthalle. Das Ensemble, das nur wenige Jahre nach seiner Gründung im Jahr 2004 unter der Anleitung des berühmten Quatuor Ysaÿe zahlreiche internationale Preise gewann, zählt heute zu den herausragendsten Streichquartetten weltweit. Zu seinen beeindruckenden Erfolgen zählen Auszeichnungen bei Wettbewerben in Cremona, Genf, Wien, Bordeaux, Graz und London. Das Ensemble, bestehend aus Sarah Dayan (Violine), Cécile Roubin (Violine), Guillaume Becker (Viola) und Lydia Shelley (Cello), hat sich mit Auftritten in der globalen Kammermusikszene einen Namen gemacht. Es konzertierte mit arrivierten Künstlern wie Miguel da Silva, Yuri Bashmet und Michel Portal, aber auch mit talentierten Nachwuchsmusikern. Ihre Debüt-CD mit Schubert-Quartetten wurde vom Strad Magazine und dem französischen Kulturmagazin Télérama hoch gelobt. Das 2022 erschienene Album „Poétiques de l’Instant: Debussy/Balmer“ wurde von der Kritik begeistert aufgenommen und erhielt sowohl den prestigeträchtigen Diapason d’Or als auch den Diamant vom Opéra Magazine. Tickets ab 22,50 Euro.
Ein rätselhafter Schimmer am 30. November
Am Samstag, 30. November, 20 Uhr, entführt die außergewöhnliche Show „Ein rätselhafter Schimmer“ das Publikum in der Stadthalle Weinheim in die glanzvolle Welt der wilden Zwanziger Jahre. Robert Nippoldt, renommierter Illustrator und Buchkünstler, und das Trio Größenwahn präsentieren eine einzigartige Kombination aus Live-Zeichnungen, Gassenhauern und Chansons, die das Lebensgefühl einer besonderen Zeit wiederaufleben lässt. Mit Stücken von Marlene Dietrich, Friedrich Hollaender, der Dreigroschenoper und den Comedian Harmonists nehmen die vier stilecht gekleideten Künstler ihr Publikum mit auf eine bild- und tongewaltige Zeitreise.
Begleitet von einer verlockenden Stimme, einem flotten Bass und einem swingenden Klavier, entstehen vor den Augen der staunenden Zuschauer Live-Zeichnungen, die im Takt der Musik ein ausgelassen tanzendes Paar auf die Leinwand zaubern. Es ist eine Hommage an das unbeschwerte und glamouröse Lebensgefühl zwischen den Weltkriegen, das an diesem Abend mit viel Charme und Kreativität auf die Bühne gebracht wird. Tickets ab 21 Euro.
Das tapfere Schneiderlein am 12. Dezember
Traditionell beschließt „Weinheim macht Theater sein Jahresprogramm wieder mit einem Kindermärchen. Am Donnerstag, 12. Dezember, 15:30 Uhr, präsentiert das Theater mimikri in der Stadthalle „Das tapfere Schneiderlein“.
In diesem charmanten Stück wird der Garten des Königs von gefährlichen Riesen bedroht. Da kommt der unscheinbare Schneider Felix wie gerufen, dessen Gürtel stolz „7 auf einem Streich“ verkündet. Doch die Wahrheit ist, dass es sich nur um Fliegen auf seinem Musbrot handelte. Dennoch muss sich Felix als Held beweisen.
„Das tapfere Schneiderlein“ ist ein herzerwärmendes Schneidermärchen, das die Kraft von Witz und Verstand feiert, den Glauben an sich selbst stärkt und die Reise zu Herzen erobert. Tickets ab 8 Euro.
INFO: Karten für alle Veranstaltungen können ab sofort über die Tourist-Information und dem Kartenshop der Diesbach Medien sowie an allen ReserviX-Vorverkaufsstellen erworben werden. Online-Tickets unter www.reservix.de.