„Offen über alles sprechen“

Stadt und AK Asyl informierten Anwohner über die bevorstehende Belegung ausgedienter Schulen mit Flüchtlingen

Sie waren an der Seite ihres Oberbürgermeisters in Mannschafts-Stärke angetreten, vom Integrationsmanagement, vom Ordnungsamt, vom Amt für Immobilienwirtschaft, vom Baurechtsamt, vom Bildungsamt, vom Amt für Soziales – das zeigte, wie sorgsam die Stadt beim bevorstehenden Zuzug von weiteren rund 135 Flüchtlingen in die früheren Schulgebäude der Albert-Schweitzer-Schule und der Johann-Sebastian-Bachschule vorgehen will. In den Saal von St. Marien waren am Montagabend die Anwohner der beiden Immobilien eingeladen, um aus erster Hand zu erfahren, was demnächst passieren wird. Beide Gebäude sind in den zurückliegenden Monaten für die Unterbringung geflüchteter Menschen ertüchtigt worden. In der Albert-Schweitzer-Schule dauern die Arbeiten noch an.

Wann das genau sein wird, und um welche Personen es sich handelt – welcher Nationalität, Familien oder alleinstehend, Frauen oder Männer – könne man noch nicht genau definieren; und auch nicht entscheiden. In der früheren Bachschule können maximal rund 35 Personen wohnen, in der Schweitzer-Schule rund 85. „Aber wir rechnen nicht damit, dass wir die Kapazität voll ausschöpfen müssen“, erklärte die städtische Integrationsbeauftragte Ulrike Herrmann. Die gut 100 Anwohnerinnen und Anwohner, die dem städtischen Informationsangebot gefolgt waren, setzten sich interessiert aber in einem gewissen Maß auch verständnisvoll mit dem Thema auseinander, schätzten die Offenheit der kommunalen Akteure. „Wir müssen hier über alles offen sprechen“, erklärte Ulrike Herrmann. Wichtig sei, dass die Anwohner wissen, wer im Rathaus zuständig und Ansprechpartner sei. Auch Oberbürgermeister Manuel Just verhehlte nicht, dass die Flüchtlingsfrage die Stadt und ihre Bürger gleichermaßen eine „Mammut-Aufgabe“ stelle. „Wir stoßen an die Grenzen der Belastbarkeit“, erklärte der Rathauschef. Allerdings sehe er eine „gesetzliche Pflichtaufgabe und eine humanitäre Verpflichtung“. Die Stadtverwaltung suche die Nähe und die Solidarität der Bürgerinnen und Bürger. Just: „Es geht einerseits darum, dass Sie ein gutes Wohnumfeld behalten, und andererseits darum, diese Menschen würdig willkommen zu heißen“.

Auch Vertreterinnen und Vertreter des ehrenamtlichen AK Asyl berichteten aus ihrer Tätigkeit und ihren Zielen. Auch an den beiden neuen Standorten, so Mareike Merseburger, werde man ein Standortteam bilden. Und Evi Rentrop erklärte: Je mehr die Anwohner und die Flüchtlinge als neue Nachbarn aufeinander zugehen, desto leichter wird es.“ Ulrike Herrmann, Dieter Dumtzlaff vom Ordnungsamt, Peter Zschippig vom Amt für Immobilienwirtschaft und OB Just konnten einige Bedenken mit Erklärungen zerstreuen. So sei eine ausreichende räumliche Trennung zwischen den Unterkünften und den anderen Einrichtungen gegeben – auch bei der Sichtverbindung. Bezogen werde jeweils nur ein Gebäudeflügel, eine nachträgliche Erhöhung der Kapazität sei nicht vorgesehen. Dennoch, nahm Manuel Just kein Blatt vor den Mund, werde sich im Wohnumfeld der Menschen etwas ändern. Er betonte erneut, dass die Stadt angesichts der vor der Tür stehenden Flüchtlinge schnell habe handeln müssen, um zum Beispiel die Belegung von Turnhallen zu vermeiden. „Für beide Immobilien sprach, dass sie uns gehören und leer stehen“, beschrieb er. Seine Beschreibung aus Erfahrung mit anderen Standorten zu Flüchtlingsunterkünften: „Es gibt nicht mehr Nachbarschaftsstreitereien als in anderen Wohngebieten.“

Auskünfte und Informationen zu dem Thema unter integration@weinheim.de

(Erstellt am 09. April 2024)

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