"Der Liebe goldne Zeit"
Der 9. November ist ein wichtiger, ein zentraler Tag für das Gedenken an den Holocaust und die Gräuel der Nationalsozialisten im Hitler-Regime, an die Verfolgung, die Vertreibung und Ermordung der Juden. Festgemacht sind die Gedenken an der Reichpogromnacht, in der im ganzen Land Synagogen zerstört wurden – auch in Weinheim. In diesem Jahr laden die Stadt Weinheim und die Evangelische Kirche gemeinsam zu einem Gedenken an die Opfer der Verfolgung ein.
Im Rahmen eines Gottesdienstes in der Evangelischen Stadtkirche (Hauptstraße) am Sonntag, 9. November, 17 Uhr, wird an die Reichspogromnacht des Jahres 1938 und der damit verbundenen Zerstörung der jüdischen Synagoge in Weinheim erinnert. In einem Einladungsschreiben betont Oberbürgermeister Manuel Just: „Die Verbrechen der Nationalsozialisten aufzuarbeiten, ihrer Opfer zu gedenken und die Erinnerung auch in nachfolgenden Generationen wach zu halten, ist und bleibt eine immerwährende Aufgabe und moralische Verpflichtung.“
An den Gottesdienst schließt sich um 18.30 Uhr unter dem Motto „Es ist der Liebe goldn‘e Zeit“ ein Liederabend gegen das Vergessen an. Im Mittelpunkt des Programms stehen Werke von drei heute eher unbekannterer Komponisten: Ilse Weber, Viktor Ullmann und Erwin Schulhoff. Alle drei fielen dem Nazi-Regime des Dritten Reichs zum Opfer. Mezzosopranistin Leonie Hübner und Pianistin Helene Steck möchten an diesem Abend an die drei Komponisten und ihre Lebenswerke erinnern und ihre Musik auf die Bühne tragen.
Bereits um 16.30 Uhr werden Pfarrer Dr. Stefan Royar und OB Just am Gedenkstein zur Erinnerung an die Weinheimerinnen und Weinheimer, die am 22. Oktober 1940 nach Gurs (Südfrankreich) deportiert wurden, im Kleinen Schlosshof einen Kranz niederlegen. Die Bevölkerung ist zu allen drei Programmpunkten eingeladen.

