„Wir lernen ja fürs Herz“
Non scolae sed vitae discimus – wussten die alten Römer. Man lernt in der Schule eben nicht nur für gute Noten und einen erfolgreichen Abschluss, sondern für das Leben. „Wir lernen ja auch fürs Herz.“ So hieß es entsprechend bei der Vorstellung des Weinheimer Präventionskonzeptes durch die Weinheimer Bildungsakteure, die es erarbeitet haben.
Das sind Schulleitungen, Präventionslehrer und die Schulsozialarbeiter, alles unter dem organisatorischen Dach des kommunalen Bildungsamtes. „Für ein soziales Miteinander an unseren Schulen“, so lautet der Untertitel des Konzepts, das als Broschüre mit digitaler Verknüpfung herausgebracht wurde.
Carmen Harmand, die Leiterin des Amtes für Bildung und Sport, hat es neulich schon im Kinder- und Jugendbeirat vorgestellt. Am Mittwoch, 19. November, wird es nochmal in öffentlicher Sitzung des Gemeinderates ein Thema sein – auch wegen einer kommunalen Unterstützung in Höhe von rund 40 000 Euro für Projekte, die soziales Lernen fördern.
Die Broschüre, die Volker Schmidt-Bäumler (in Doppelfunktion, denn er ist auch Lehrer an der Friedrich-Grundschule) gestaltet hat, ist – so wie die Präventionsarbeit auf drei Säulen ruht - in drei Kapitel gegliedert: Der Klassenrat, die Medienbildung und das Sozialtraining. Das sind auch die drei wesentlichen Instrumente und Formate in den Schulen. Ziele sind dabei unter anderem: die Stärkung der Klassen- und Schulgemeinschaft, die Verhinderung von Ausgrenzung, die Entwicklung der Persönlichkeit, die Vermittlung von Sozialkompetenz, die Stärkung von Beziehungsfähigkeit sowie die Vorbereitung auf ein erfolgreiches Leben. Für die Schulen selbst ergeben sich etliche Vorteile, zum Beispiel kontinuierliche Fortbildungen. Zur Broschüre gehören QR-Codes, die zu weiteren und konkreten Tipps und Handlungsempfehlungen führen. Das Präventionskonzept ist das Ergebnis von einigen Gesprächen an einem Runden Tisch Prävention, der sich vor drei Jahren nach einem Gewaltvorfall zwischen Weinheimer Jugendlichen gegründet hatte.
Bei der gemeinsamen Vorstellung des Konzeptes wurde jetzt deutlich der Mehrwert durch die „Multiprofessionalität“ der Akteure deutlich. Man war sich einig, dass dieses Zusammenspiel zwischen der Schulverwaltung, den Lehrkräften und insbesondere der Kommunalen Schulsozialarbeit die Qualität des Bildungsstandortes Weinheim im Besonderen ausmacht.
