Haus der kulturellen Begegnung
Die Stadt Weinheim treibt die Sanierung und den Umbau des Martin-Luther-Hauses voran. Das historische Gebäude soll bis Ende September 2026 zu einem modernen „Haus der kulturellen Begegnung“ werden, das sowohl Platz für die kommunale Anschlussunterbringung als auch Räume für kulturelle Nutzungen bietet.
In bis zu sechs Wohnungen können künftig rund 48 Personen untergebracht werden, während der große Saal inklusive Proberaum weiterhin für Kulturangebote, Begegnung und Veranstaltungen zur Verfügung stehen wird. Mit der Planung wurde das Weinheimer Architekturbüro Metz beauftragt.
Das Martin-Luther-Haus hat eine bewegte Geschichte hinter sich. 2013 verkaufte die evangelische Kirchengemeinde das Gebäude an einen Investor, der im selben Jahr mit Sanierungsarbeiten begann. Nach der Rohbauabnahme mussten die Arbeiten jedoch 2015 aufgrund einer Insolvenz eingestellt werden. Erst im Februar 2025 konnte die Stadt Weinheim das Gebäude im Rahmen einer Versteigerung erwerben. Kurz darauf fand eine gemeinsame Begehung mit den künftigen Nutzerinnen und Nutzern des Bürger- und Ordnungsamts (Amt 32) sowie des Amts für Kultur, Tourismus und Wirtschaft (Amt 12) statt, deren Anforderungen nun in die weitere Planung einfließen.
Im Inneren des Gebäudes sind wesentliche Rohbauarbeiten bereits fertiggestellt, dennoch steht ein umfangreicher Katalog an Restarbeiten bevor. Der künftige Saal mit Proberaum, Küche, Stuhllager, WC-Anlagen und Fluchtbalkon erfordert unter anderem noch Maler- und Bodenarbeiten, die Montage von Innentüren, die Endinstallation der Haustechnik sowie die Fertigstellung des Außenbaus. Auch die früheren Büro- und Foyerbereiche, die zu drei Wohnungen umgebaut werden, müssen statisch und technisch ertüchtigt werden. Eine weitere Wohnung im Dachgeschoss des Altbaus befindet sich noch weitgehend im Rohbau. Zudem müssen die Außenanlagen komplett neu gestaltet werden. Der vorhandene Personenaufzug wird aufgrund aktueller Vorschriften demontiert und durch ein neues Modell ersetzt.
Besonderes Augenmerk liegt auf dem Charakter als „Haus der kulturellen Begegnung“. Durch die Mischnutzung – Wohnen und Kultur unter einem Dach – sowie die Gestaltung des Innenhofs entsteht ein Ort, der Austausch, Teilhabe und gesellschaftliches Miteinander fördert. Die Stadt Weinheim sieht in der Sanierung des Martin-Luther-Hauses einen wichtigen Beitrag zur Stärkung sozialer und kultureller Infrastruktur und zur nachhaltigen Nutzung bestehender Bausubstanz.
Mit Abschluss der Baumaßnahme im Jahr 2026 erhält Weinheim ein offenes, modernes und vielfältig nutzbares Gebäude, das sowohl Menschen in der Anschlussunterbringung ein Zuhause bietet als auch neue Impulse für das kulturelle Leben in der Stadt setzt.